Sommertour mit der SPD-Landesvorsitzenden

In der vergangenen Woche habe ich die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli zu zwei Stationen ihrer Sommertour über die nordfriesischen Inseln begleitet. Sowohl auf Sylt als auch auf Pellworm wurde deutlich, dass die Probleme vergleichbar sind und auf den Inseln wie unter einem Brennglas hervortreten. #Klimawandel und #Katastrophenschutz, bezahlbares #Wohnen, #Infrastruktur, medizinisch-pflegerische Versorgung, demografischer Wandel und #Fachkräftemangel sind auf allen Inseln – je nach Thema mal mehr und mal weniger stark – ausgeprägt. Oftmals gibt es Lösungsansätze auf den Inseln, die unbedingt weiterverfolgt werden müssen. Denn der Rest des Landes kann hiervon lernen. 

Die KLM auf Sylt beweist, dass kommunaler Wohnungsbau mit bezahlbaren Mieten sowie nachhaltiger und attraktiver Bauweise hervorragend funktionieren kann. Die KLM sorgt mit einer Durchschnittsmiete von um die 7 € pro Quadratmeter für die aktuell 1143 Wohneinheiten für bezahlbaren Wohnraum auf Sylt. Und das in einer Umgebung mit den bekanntermaßen teuersten Adressen. Damit die KLM auch in Zukunft dem extremen Wohnungsmangel auf Sylt entgegenwirken kann, benötigt sie Flächen von der öffentlichen Hand. Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Bund und das Land ihre nicht benötigten Liegenschaften der Gemeinde kostengünstig für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zur Verfügung stellen.

Auch auf Pellworm bezahlbarer Wohnraum ein knappes und kostbares Gut. Mehrkosten beim Bau von 45% im Vergleich zum Festland machen dies Errichtung von relativ günstigem Wohnraum allerdings quasi unmöglich. Die Landesregierung ist aufgefordert, diese inselbedingten, höheren Kosten bei ihrer Förderung von Wohnraumprojekten zu berücksichtigen. Denn für die vielen benötigten Fachkräfte wird wie auf Sylt dringend bezahlbarer Wohnraum benötigt. Das gilt ganz besonders auch für Einrichtungen der Daseinsvorsorge, ohne die ein Inselleben nur unter unzumutbaren Bedingungen möglich wäre. Als Reaktion auf den auf Pellworm noch stärker fortgeschrittenen demografischen Wandel und das Fehlen von Fachkräften sollen das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), die Sozialstation und das stationäre Pflegeheim organisatorisch möglichst unter dem Dach der Gemeinde zusammengelegt werden. Das kann helfen, um die medizinisch-pflegerische Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Aufgrund der Komplexität mit verschiedenen Kostenträgern benötigt die Gemeinde hier Unterstützung in Form von Mitteln für eine Projektkoordination. Unterstützung benötigt Pellworm auch dringend bei den großen Infrastrukturmaßnahmen der Insel. Eine neue Trinkwasserleitung vom Festland durch das Wattenmeer und ein neuer Fähranlieger sind notwendig, aber nicht über den gemeindlichen Haushalt abbildbar. Der Küsten- und Katastrophenschutz muss dringend ausgebaut werden. Ich werde darauf achten, dass die im schwarz-grünen Koalitionsvertrag zugesagte Förderung der Trinkwasserleitung eingehalten wird und dass die Planungen beim Fähranlieger vom Land vorangetrieben werden. Gleiches gilt für den Küstenschutz der teilweise unter dem Meeresspiegel liegenden Insel. Hier kann mit den angedachten Maßnahmen nicht länger gewartet werden. Das Land muss sich endlich besser planen, damit solche Projekte planvoll umgesetzt und dazu notwendige Entscheidungen getroffen werden. Darauf warten die Insulanerinnen und Insulaner. Beim Katastrophenschutz muss nicht nur modernes Material angeschafft werden, sondern es müssen die Katastrophenschutzpläne insbesondere mit dem Kreis aktualisiert werden. 

Vielen Dank an die SPD Sylt und die SPD Pellworm für die hervorragende Organisation und euren tollen Einsatz für Eure Gemeinden. Ich werde euch bei euren Anliegen in Kiel unterstützen.